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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 83

1918 - Leipzig : Voigtländer
Süden, das schöne Sizilien, wollten sie besitzen. Dort hatte sich bereits ein anderes Volk festgesetzt, die seemächtigen Karthager, hr eigentlicher Sitz war die Stadt Karthago im nördlichen Afrika l^r. 6). Nicht nur über das umliegende Küstenland erstreckte sich x auc*j me*>rerc Inseln des Mittelmeeres hatten sie erobert, und Zur See waren sie damals allen Völkern überlegen. .. 2* Erster Leesieg der Römer. Xttit diesem Volke begannen vre Hörner Krieg um den Besitz von Sizilien (264—241). (Es war ein schwerer Kampf für sie; denn er mußte meist zur See geführt werden. r*0 westlich geübt die Hörner im Landkriege waren, auf offener See hatten sie bisher noch nie gefochten. Dennoch verzagten sie nicht. In % kurzer Zeit bauten sie nach dem vorbilde eines gestrandeten karthagischen Kriegschiffes eine stattliche Kriegsflotte, und gleich die erste ^eelchlacht bei Mylä, die sie lieferten, war siegreich. Der römische Feldherr Duiltus hatte nämlich eine strt Zugbrücken erfunden, die ™«n, sobald ein feindliches Schiff nahe kam, darauf niederfallen ließ. ,!'eyne haken hielten dann die beiden Schiffe fest zusammen, die ^mischen Krieger drangen über die Brücke und fochten nun auf dem ländlichen Schiffe wie auf dem festen Lande. Da war ihr Sieg bald entschieden (s. Bild 3). 3. Negulus; Sizilien römisch. (Ein so glücklicher Hnfctng 3ur See hob den Römern mächtig den Mut. Ihr Feldherr Regulus ]Ul)r sogar über das Meer nach Rfrika, um die Karthager in ihrem eignen Lande anzugreifen. Anfangs siegte er und eroberte eine Menge Städte. Dann aber erlitt er eine Niederlage und wurde gefangen genommen. Indes fühlten sich die Karthager durch den hartnäckigen 9 sehr erschöpft und sehnten sich nach Frieden. Darum sprachen sie 3u Regulus: „wohlan, gehe nach Rom und berede dein Volk zum orteben. Bewirkst du ihn, so bist du frei, wo nicht, so kehrst du in Gefangenschaft zurück." Regulus schwur, daß er zurückkehren tourbe, wenn die Römer nicht Frieden machten, ctls er in Rom ange-arigt und der Senat versammelt war, redete er also: „Die Karthager lenden mich und begehren Frieden. Ich aber rate euch: macht jetzt einen Frieden. Denn ihr seid stark, Karthago aber ist ohnmächtig und wird sich bald euerm willen fügen müssen." Die Römer beschlossen, lemem Rate zu folgen und den Krieg fortzusetzen. Da bereitete sich Regulus zur abreise, alle rieten ihm ab und sprachen: „Die Kar-Jhager werden schwere Rache an dir nehmen." Sein Weib weinte und lerne Kinder weinten und baten: „Bleibe bei uns!" Doch Regulus

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 99

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 99 — (Nr. 9, 7). Nicht nur über das umliegende Küstenland erstreckte sich ihre Macht, auch mehrere Inseln des Mittelmeeres hatten sie erobert, und zur See waren sie damals allen Völkern überlegen. 2. Erster Seesicg der Römer. Mit diesem Volke begannen die Römer Krieg um den Besitz von Sizilien (264—241). Es war ein schwerer Kamps für sie; denn er mußte meist zur See geführt werden. So trefflich geübt die Römer im Landkriege waren, auf offener See hatten sie bisher noch nie gefochten. Dennoch verzagten sie nicht. In sehr kurzer Zeit bauten sie eine stattliche Kriegsflotte, und gleich die erste Seeschlacht, die sie lieferten, war siegreich. Der römische Feldherr hatte nämlich eine Art Zugbrücken erfunden, die man, sobald ein feindliches Schiff nahe kam, darauf niederfallen ließ. Eiserne Haken hielten dann die beiden Schiffe fest zusammen, die römischen Krieger drangen über die Brücke und fochten nun auf dem feindlichen Schiffe wie auf dem festen Lande. Da war ihr Sieg bald entschieden.(Bild3.) 3. Regulus; jsijtiten römisch. Ein fo glücklicher Anfang zur See hob den Römern mächtig den Mut. Ihr Feldherr Regülus fuhr sogar über das Meer nach Afrika, um die Karthager in ihrem eignen Lande anzugreifen. Anfangs siegte er und eroberte eine Menge Städte. Dann aber erlitt er eine furchtbare Niederlage und wurde selbst gefangen genommen. Indes fühlten sich die Karthager durch den hartnäckigen Krieg sehr erschöpft und sehnten sich nach Frieden. Darum sprachen sie zu Regulus: „Wohlan, gehe nach Rom und berede dein Volk zum Frieden. Bewirkst bn ihn, so bist du frei. Wo nicht, so kehrst du in die Gefangenschaft zurück." Regulus schwur, daß er zurückkehren würde, wenn die Römer nicht Frieden machten. Als er in Rom angelangt und der Senat versammelt war, redete er also: „Die Karthager senden mich und begehren Frieden. Ich aber rate euch: macht jetzt keinen Frieden. Denn ihr seid stark, Karthago aber ist ohnmächtig und wird sich bald euerm Willen fügen müssen." Die Römer beschlossen, seinem Rate zu folgen und den Krieg fortzusetzen. Da bereitete sich Regulus zur Abreise. Alle rieten ihm ab und sprachen: „Die Karthager werden schwere Rache an dir nehmen." Sein Weib weinte und seine Kinder weinten und baten: „Bleibe bei uns!" Doch Regulus antwortete: „Ich habe es geschworen, ich darf nicht," und kehrte getrosten Mutes nach Karthago zurück. Dort sollen ihn die erbitterten Feinde unter grausamen Martern getötet haben. — Der Krieg dauerte noch einige Jahre; endlich unterlagen die Karthager 7*

3. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 31

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit^Läsars g] entrinnen zu sönnen, während sie hiermit beschäftigt waren, kamen die Gegner heran. Diese konnten die fliehenden nicht verfolgen, da sie selbst ohne Segel waren und sich lediglich für eine Seeschlacht gerüstet hatten, dagegen eröffneten sie in großer Zahl den Kampf gegen eins zelne Schiffe aus der Ferne wie aus unmittelbarer Nähe. So kam es zu mannigfachen, auf beiden Seiten mit höchster (Erbitterung geführten Kämpfen. Da sich die Schlacht ohne Entscheidung hinzog, wußte Cäsar nicht, welche Maßnahmen er ergreifen sollte, und ließ daher Feuer aus dem Lager holen. Zunächst hatte er von diesem Mittel keinen Gebrauch machen wollen, um die Schätze zu retten, aber angesichts der Unmöglichkeit, auf andere weise die Entscheidung herbeizuführen, nahm er zu diesem einzigen Huskunftsmittel, das ihm blieb, seine Zuflucht. Jetzt bot die Schlacht ein ganz anderes Bild: die Mannschaften der Schiffe (Eäfars, die von den verschiedensten Seiten heranführen, schossen Brand-pfeile auf die Gegner ab, warfen mit der Hand brennende Fackeln und schleuderten auch aus größerer (Entfernung mit Wurfmaschinen Töpfe, die mit glühenden Kohlen und Pech gefüllt waren. So etwa verlief die Seeschlacht am 2. September. (Einen Teil der Schiffe entsandte dann Cäsar zur Verfolgung des Antonius und der Kleopatra. Diese brachen auch dazu auf; da sie aber erkennen mußten, daß die Gegner nicht mehr einzuholen waren, kehrten sie wieder um. Mit seinen übrigen Streitkräften nahm Cäsar das Lager der Feinde, ohne daß diese bei ihrer geringen Zahl einen widerstand versucht hätten. Dann holte er den Rest des feindlichen Heeres, der auf dem Abmarsch nach Makedonien begriffen war, ein und brachte ihn ohne Kampf auf seine Seite.

4. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 13

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Die Zeit des Pompejus iz nern aus Hrtgft verlassen oder von den Seeräubern erobert worden sein? Aber was soll ich entlegene Geschichten erwähnen? Einst, ja einst galt es als die Gepflogenheit des römischen Volkes, fern von der Heimat die Kriege zu führen und mit den Machtmitteln des Reiches die Bundesgenossen, nicht etwa den eigenen Herd zu schirmen. Soll ich davon reden, daß während der letzten Jahre euren Bundesgenossen das Meer verschlossen war, da doch eure Heere nur im tiefsten Winter von Brundifium aus überzusetzen wagten? Soll ich über die Gefangennahme der Gesandtschaften fremder Völkerschaften an euch klagen, wo doch die Gesandten des römischen Volkes losgekauft werden mußten? Soll ich anführen, daß sich die Kaufleute auf dem Meere nicht sicher fühlten, da sogar zwei Prätoren in die Gewalt der Seeräuber gefallen sind? Soll ich daran erinnern, daß so berühmte Städte wie Knidos oder Kolophon oder Samos sowie unzählige andere von den Seeräubern eingenommen wurden, wo doch eure Häfen, und zwar Häfen, ohne die ihr nicht leben und atmen könnt, wie euch wohlbekannt, in der Gewalt der Seeräuber gewesen sind? Dder solltet ihr etwa nicht mehr wissen, wie der Hasen von (Tajeta, in dem es von Schiffen wimmelte, unter den Äugen des Prätors von den Seeräubern geplündert wurde, wie ferner aus der Gegend von tttifcnum die Kinder eben des Mannes, der kurz vorher mit den Seeräubern Krieg geführt, von ihnen geraubt worden sind? Denn was soll ich über die Schlappe von Gstia, über jene unerhörte Schmach jammern, die unser Staat dadurch erlitt, tiaß fast vor euren Bugen eine Flotte, die ein Konsul des römischen Volkes befehligte, von den Seeräubern genommen und vernichtet wurde? Unsterbliche Götter! Konnte denn die ganz unglaubliche, schier göttliche Tatkraft eines einzigen Mannes während so kurzer Zeit den Staat in eine so glänzende Lage versetzen, daß ihr, die ihr noch jüngst die feindliche Flotte vor der Tibermündung zu sehen gewohnt wart, jetzt nicht von dem Vorhandensein auch nur eines einzigen Seeräuberschiffes diesseits der Mündung des Ozeans mehr hört? ß) Der Gesetzesantrag des Gabinius? Dellejus patercutus1 Ii 31. Die Persönlichkeit des Pompejus hatte die Blicke der ganzen tvelt auf sich gezogen.3 während seines Konsulates hatte er den höchst löblichen Schwur getan, er wolle nicht im Anschluß an dies Amt als Statthalter in eine Provinz gehen, und diesen Schwur (dann) auch gehalten. So brachte denn zwei Jahre darauf der Tribun 5l. Gabinius folgendes 1 Hüter, (Quellertbud) zur römischen Geschichte I 162 f. 2 Römischer Offizier unter Tiberius; verfaßte einen Abriß der römischen (Beschichte. 3 Nach seinen (Erfolgen gegen Sertorius und gegen die Sklaven.

5. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 30

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
30 11. Die Begründung der Monarchie lägen: das waren ihre Beschlüsse. Sie wurden aufgezeichnet, und Läsar als Konsul las sie dem Heere vor- nur den Hbschnitt, der über die Beseitigung ihrer Gegner handelte, ließ er aus. ß) Die Schlacht bei Helium. Lassius Dio^L 32—34. Li 1. So trafen denn die Gegner zusammen, und die Seeschlacht begann, Bus beiden Seiten wurden nun zahlreiche Zurufe laut, die die Mannschaften entflammen sollten, alle Kunst, allen Mut aufzubieten; auch konnten sie die ermunternden Rufe ihrer auf dem Lande stehenden Kameraden hören. Die beiden Gegner fochten nicht in gleicher weise. Cäsars Flotte hatte kleinere und schnellere Schiffe; diese fuhren mit raschem Ruberschlag heran und warfen sich auf den Feind, auf jede Weise bestrebt, Verluste zu vermeiden. Sie brachten das feindliche Schiff zum Sinken oder zogen sich, wenn das nicht gelang, zurück, ehe es zum Handgemenge kam. Sie griffen auch dieselben Schiffe plötzlich zum zweiten Male an oder ließen von den einen ab, um sich gegen andere zu wenden, hatten sie auch diese beschädigt, soweit das in aller Kürze möglich war, dann ging es gegen andere und wieder andere. Ihr Bestreben war es dabei, den Gegner möglichst unvermutet zu treffen. Die (Leute des Hntonius) dagegen empfingen die heranführenden mit einem dichten.hagel von Steinen und Geschossen und warfen, wenn sie in die» Rahe kamen, eiserne Enterhaken nach ihnen. Huf der einen Seite hatten die Steuerleute und Ruderer die meiste Hrbeit und Mühe, auf der an-, deren die Soldaten. Lange wogte die Seeschlacht ohne Entscheidung hin und her, ohne daß einer der Gegner die Oberhand zu gewinnen vermochte. Da endlich trat eine Wendung ein. Kleopatra, die sich unmittelbar hinter der Gefechtslinie auf hoher See befand, vermochte nicht mehr den Hnblick des Kampfes, der sich so lange ohne (Entscheidung hinzog, zu ertragen, sondern ward von quälender Unruhe erfaßt. Die Hufregung, in der sie dauernd zwischen Furcht und Hoffnung schwebte, die beängstigende Spannung, die sie stets bald diesen, bald jenen Husgang des Kampfes erwarten ließ, wirkte auf sie als Frau und Ägypterin derart, daß sie sich plötzlich zur Flucht wandte und ihren Leuten gleichfalls das Zeichen dazu gab. Diese setzten nun schleunigst Segel und fuhren, da gerade ein günstiger Fahrwind wehte, auf die hohe See hinaus. Hntonius aber, in der Meinung, es geschehe dies nicht auf Geheiß der Kleopatra, sondern die Ägypter ergriffen aus Furcht, und weil sie sich als besiegt ansähen, die Flucht, folgte ihrem Beispiel. Nunmehr bemächtigte sich auch der übrigen Soldaten Mutlosigkeit und Verwirrung: in dem Bestreben, gleichfalls auf jede weise zu fliehen, setzten die einen Segel, die anderen warfen Türme und Schiffsgerät ins Meer, um leichter

6. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 12

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 H. Die Begründung der Monarchie zweiten Male bekleiden dürfen. Ebenso vernichtete er das volkstribunat, indem er ihm alle Macht nahm und durch ein Gesetz' bestimmte, daß jemand, der Volkstribun gewesen, kein anderes Amt weiter bekleiden dürfe. Infolgedessen nahmen alle, die darauf bedacht waren, das ansehen ihres Geschlechtes zu heben, in Zukunft dieses Amt nicht mehr an. Den Senat selbst, dessen Zahl durch die Unruhen und Kriege stark zusammengeschmolzen war, verstärkte Sulla durch die hinzuwahl von etwa 300 der angesehensten Ritter, wobei er die Tribus über jeden einzelnen abstimmen ließ. Unter das Volk nahm er die jüngsten und kräftigsten Sklaven der Getöteten, mehr als 10 000 an der Zahl, auf, denen er die Freiheit geschenkt und das römische Bürgerrecht verliehen hatte; sie nannte er nach sich selbst „Cornelier". (Er wollte damit erreichen, daß er im Volke 10 000 Leute hätte, die alle feine Befehle auszuführen bereit feien. Die gleiche Absicht leitete ihn bei feinen Maßnahmen in Italien: den Soldaten der 25 Legionen, die unter ihm gedient, teilte er, wie schon er-coähnt, ausgedehnte Ländereien in den einzelnen Stadtgebieten zu; es war z. T. Land, das bisher noch nicht aufgeteilt gewesen war, z. T. auch solches, das er Den Städten zur Strafe weggenommen hatte. Ii. Die Begründung -er Monarchie. Die Zeit des Pompejus. a) Der Seeräuberkrieg. a) Das Seeräuberuntvefen. Cicero, Hede über den],Oberbefehl des Pompejus 31—33. Gab es an dem ganzen Meere während dieser Jahre einen (Drt, der eine hinreichend starke Besatzung hatte, um sich vor den Seeräubern sicher fühlen zu dürfen, oder der entlegen genug war, um ihnen verborgen zu bleiben? Konnte jemand eine Seereife unternehmen, ohne sich damit der Gefahr auszusetzen, seinen Tod zu finden oder in die Sklaverei zu fallen ? Denn entweder mußte er ja im tdinter fahren oder zu einer Zeit, wo es auf dem Meere von Seeräubern wimmelte. Durfte angesichts der großen Ausdehnung, die der Krieg bereits genommen, der Schmach, die er Rom gebracht, feiner langen Dauer und des weiten Gebietes, über das er sich bereits verbreitet und verzettelt hatte, noch je* manö annehmen, daß er von allen Feldherrn in einem Jahre oder währenö aller seiner Lebensjahre von einem Felöherrn hätte zu (Enöe geführt rveröen können? vermochtet ihr im verlaufe der letzten Jahre eine Provinz von Den Seeräubern frei zu halten? waren irgenötvelche Zolleinnahmen euch sicher? tden unter Den Bunöesgenoffen konntet ihr nerteiöigen, wen mit euren Flotten schützen ? tüie viele Inseln mögen wohl verööet, wie viele Stäöte der Bunöesgenoffen von ihren Linwoh-

7. Römische Geschichte - S. 127

1881 - Leipzig : Teubner
Das Seeräuberunwesen. 127 Städte waren von ihnen erobert und gebrandschatzt worden; die Tempel des Apollon waren so ausgeraubt, daß ein Dichter jener Zeit sagt: „Apollon ist durch die Piraten so arm geworden, daß er, wenn die Schwalbe bei ihm zu Besuch ist, von all seinen Schätzen auch nicht ein Quentchen Gold mehr ihr vorzeigen kann." Viele Städte suchten daher aus Furcht ihre Freundschaft und boten ihnen Zuflucht und Hegung und Gelegenheit zum Verkauf ihres Raubes. Die Römer hatten schon öfter Anstrengungen gemacht, das Unwesen zu unterdrücken, aber umsonst. Selbst Italien war nicht mehr sicher. Die Seeräuber verwüsteten und plünderten hier die Küsten, überfielen die Städte und reichen Villen, raubten die Menschen und erpreßten von ihnen hohes Lösegeld. Gerade an den Römern, den stolzen Beherrschern der Welt, ließen sie am meisten ihren Übermut und ihren Haß aus. Ein Geschwader drang sogar in den Hafen von Ostia ein und verbrannte eine römische Flotte, die ein Konsul befehligte. Römische Legionen wagten sich zur Sommerzeit kaum mehr auf die See, sie warteten die Wintermonate ab, um ungefährdet von den Seeräubern übers Meer zu kommen. Aller Handel und Verkehr war unterbrochen, und in Rom herrschte wegen der gesperrten Getreidezufuhr Teuerung und Hungersnot. Da trat im Jahre 67 der Tribun Gabinius mit dem Gesetzesvorfchlag auf, man solle einen gewesenen Konsul zur Unterdrückung der Seeräuber auf drei Jahre mit unumschränkter Gewalt bekleiden, ihm den Oberbefehl über das ganze Mittelmeer und alle Küsten bis 10 deutsche Meilen landeinwärts erteilen, ohne Verantwortung, mit den nötigen Truppen und Führern und Geldmitteln. Jedermann wußte, daß Gabinius den Vorschlag im Hinblick auf Pomp ejus gemacht hatte, und es war auch kein anderer Mann für den Posten möglich, als eben Pompejus, der ruhmreiche Feldherr. Die Senatspartei aber haßte diesen Mann, weil er sich auf die Seite des Volkes geschlagen hatte, und fürchtete eine so große Machtfülle in der Hand eines Einzigen. Deshalb widersetzte sich der Senat dem Vorschlag aus allen

8. Römische Geschichte - S. 151

1881 - Leipzig : Teubner
Pompejus' Tod (48). 151 mit seiner Schwester Kleopatra, als Pompejus auf der dortigen Rhede erschien und ihn um gastliche Aufnahme bitten ließ. Statt des unmündigen Königs regierten damals der Kämmerling Pothinus, der Rhetor Theodotns und der Heerführer Achillas. Als diese berieten, was sie mit Pompejus beginnen sollten, schlug Theodot vor, ihn zu ermorden; damit erweise man dem Cäsar einen Gefallen und mache den Pompejus unschädlich: „denn ein Toter beißt nicht," setzte er lächelnd hinzu. 'Sder Vorschlag ward angenommen, und Achillas übernahm die Ausführung. Achillas fuhr mit einem gewissen Septimins, der früher Kriegstribun unter Pompejus gewesen, und mehreren andern Personen in einem Fischernachen nach dem in offener See liegenden Schiffe des Pompejus und lud diesen ein, zu ihnen einzusteigen, indem er sich wegen des unscheinbaren Fahrzeuges entschuldigte; das Meer sei hier für eine Triere zu seicht. Pompejus und seine Umgebung ahnten nichts gutes; doch verbarg er sein Mißtrauen und stieg in die Barke, nachdem er von seiner weinenden Gattin Abschied genommen. Da unterwegs niemand ein freundliches Wort an ihn richtete, sagte er zu Septimins, um das drückende Schweigen zu brechen: „Ich täusche mich wohl nicht, wenn ich in dir einen ehemaligen Kriegsgefährten zu erlernten glaube?" Septimius nickte, und wieder war es still. Da, als man schon in die Nähe der Küste gekommen und Pompejus sich erheben wollte, versetzte ihm Septimius von hinten mit dem Schwerte einen Stoß, und sosort fielen auch die andern über ihn her. Gattin und Sohn und Freunde sahen aus der Ferne jammernd zu, wie er, mit beiden Händen die Toga über das Gesicht ziehend, den Streichen der Mörder erlag. Er starb in einem Alter von 58 Jahren, einen Tag vor seinem Geburtstage, am 29. Septbr. 48. An diesem Tage hatte er im I. 61 seinen dritten Triumph gefeiert. Die Mörder hieben ihm den Kopf ab und warfen den Rumpf an den Strand, wo ein Freigelassener des Pompejus, Namens Philippus, ihn verbrannte. Kurze Zeit nach des Pompejus Tode kam Cäsar nach Ägypten. Als man ihm den Kops seines Gegners entgegen-

9. Römische Geschichte - S. 166

1881 - Leipzig : Teubner
166 Schlacht bei Actium (31). Agrippa. Der Friede zwischen Octavian und Antonius dauerte nicht lange. Antonius lebte in Alexandrien mit Kleopatra in unwürdigster Weise und beschenkte sie und ihre Kinder mit römischen Provinzen; ja Kleopatra schmeichelte sich mit der Hoffnung, durch ihn Königin von Rom zu werden. Gegen Octavian erlaubte er sich mancherlei Feindseligkeiten, und seiner Schwester Octavia schickte er den Scheidebrief. Auch hatte er einen schmachvollen Krieg gegen die Parther geführt. Durch alles dies zog er sich den Zorn des römischen Volkes und Senats zu, so daß es dem Octavian leicht ward, ihn durch den Senat aller seiner Würden entsetzen und der Kleopatra den Krieg erklären zu lassen. Antonius zog, von Kleopatra begleitet, mit einem Landheer von 100 000 M. zu Fuß und 12 000 Reitern und einer Flotte von 800 Schiffen nach Griechenland, wo er für den Winter 32 auf 31 an den Küsten des jonischen Meeres Quartier nahm. Octavian erschien mit seiner Heeresmacht im nächsten Frühjahr. Sein Landheer betrug nur 80 000 M. zu Fuß und etwa 12 000 Reiter und seine Flotte nur 250 Segel; aber die Truppen waren zuverlässig, und die Schiffe waren beweglicher als die schwerfälligen Fahrzeuge des Antonius und wurden geführt von einem Agrippa. Kleopatra, die schon dem Glück des Antonius mißtraute, wünschte ein Seetreffen, weil sie nötigenfalls aus einem solchen eher entfliehen konnte; und was sie wünschte, war dem Antonius Befehl. Seine Flotte war am Vorgebirge Actium am Eingang des ambrakifchen Meerbusens in dicht gedrängter Reihe aufgestellt. Agrippa griff sie an, und es wurde lange ohne Entscheidung gekämpft. Da auf einmal brach Kleopatra, deren Schiffe im Hintertreffen aufgestellt waren, mit ihren Schiffen durch die Linie des Antonius hindurch und floh davon. Kaum sah das Antonius, so eilte er ihr, wie von bösem Zauber gefaßt, auf seinem Schiffe nach und ließ seine Flotte im Stich. Dennoch kämpfte diese mit großer Tapferkeit weiter, bis zuletzt Agrippa Feuer in die feindlichen Schiffe werfen ließ. Endlich spät am Nachmittag, nachdem viele durch Schwert und Spieß, im Feuer und

10. Römische Geschichte - S. 113

1881 - Leipzig : Teubner
Marius' Flucht. 113 übrigen Führern ihrer Partei aus der Stadt flohen. Beide wurden nebst 10 andern ihrer Genossen von Sulla und dem Senat in die Acht erklärt. Marius entkam glücklich, aber Sulpicius wurde auf der Flucht von einem seiner Sklaven ermordet. Sulla schenkte diesem für sein Verdienst die Freiheit, ließ ihn aber dann wegen seiner Treulosigkeit gegen seinen Herrn von dem tarpejischen Felsen stürzen. Der flüchtige Marius hatte zu Ostia mit seinem Stiefsohn Granius und andern Freunden ein Schiff bestiegen, um nach Afrika zu entfliehen. Ein Sturm nötigte ihn, zu Circeji ans Land zu steigen. Während sie, erschöpft und von Hunger gequält, am Ufer umherirrten, stießen sie spät Abends auf Hirten, die den Marius erkannten und ihm sagten, sie hätten Reiter gesehen, die ihn aufsuchten. Er barg sich daher in einem Dickicht und brachte da die Nacht elend hin. Als er am nächsten Tage, vom Huuger getrieben, längs der Küste weiterging, suchte er die geängsteten Genossen durch die Erzählung eines alten Orakelspruches zu ermutigen. Als er nämlich als Knabe noch auf dem Lande gelebt, habe er ein herabfallendes Adlernest mit sieben Juugen in seinem Kleide ausgefangen, und Wahrsager hätten erklärt, er werde der berühmteste Mann werden und siebenmal die höchste Würde erlangen. Nun sei er schon sechsmal Konsul gewesen, und er werde sicher auch noch das siebente Konsulat erlangen. Als sie noch eine Stunde von Mintnrnä entfernt waren, fahen sie in der Ferne eine Reiterschar gegen sie heransprengen, zugleich aber zwei Schiffe auf der nahen See. Sie warfen sich ins Meer und fchwammen zu den Schiffen; den Marius, der schweren Leibes und unbehilflich war, mußten zwei Sklaven über Wasser halten und in das eine Schiff heben; in das andere retteten sich die übrigen. Die Reiter riefen den Schiffern zu, den Marius auszuliefern oder ins Meer zu werfen; aber die Schiffer hatten Erbarmen mit den Thränen des alten Mannes und fuhren weiter. Allein als sie bald darauf an der Mündung des Liris landeten, entledigten sie sich desselben; sie fuhren davon und ließen den schlafenden Marius zurück. Als er er- Stoll, Erzählungen. Ii. 8
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